Freitag, 12. Dezember 2014

Streckenflug von Patillos nach Palo Buque

06.12.2014 Streckenflugtag. Heute fahren wir für einen Streckenflug nach Patillos. Wir möchten von dort aus die Küste entlang Richtung Norden nach Palo Buque fliegen und eventuell, abhängig von den Bedingungen, noch das kleine Stück nach Iquique. 


Hier die Auswertung meiner Flugstrecke. http://www.dhv-xc.de/xc/modules/leonardo/index.php?name=leonardo&op=show_flight&flightID=579775


Damit die Bedingungen beim Startplatz für alle möglichst gut sind geht es heute bereits um 9:00 los. Als erstes schauen wir am Flughafen vorbei um die Genehmigung für das Überfliegen des Übungsgeländes der Chilenischen Luftwaffe, das Cementario zu bekommen. Hier bekommen wir auch die Erlaubnis am heutigen Tag den Flughafen mit dem Gleitschirm passieren zu dürfen.
Das Cementario ist ein Übungsgelände über dem die Luftwaffe an den Wochentagen mit Übungsmunition Zielübungen vornimmt. Deshalb sind Flüge mit dem Gleitschirm nur an den Wochenenden möglich. Gleichzeitig stellt diese Stelle der Strecke auch eine von zwei kniffligeren Schlüsselstellen dar. Die zweite kommt direkt danach am Flughafen. Mit etwas Glück kann man hier den Passagierflugzeugen bei ihren Starts oder Landungen beobachten. Beide Passagen haben durch Tiefe Geländeeinschnitte nach Osten größere Lee's die es zu Überfliegen gilt.

Vom Flughafen aus geht es also weiter Richtung Patillos das südlich von Iquique liegt. Es ist ein interessanter Startplatz. Man fährt eine Straße zur höher gelegenen Ebene an und trifft auf halber Höhe auf ein Schild mit einem Gleitschirm drauf. Man startet hier tatsächlich auf der Straße auf einer Länge von ungefähr 100 Metern. Da der Wind bei unserer Ankunft leider schon etwas stärker ist können wir nicht direkt auf der Straße aufziehen. Wir legen deshalb an der Kante aus und gehen den Hang ein paar Meter hinunter um zu starten.

Als ich abhebe sind bereits einige meiner Kollegen unterwegs. Da ich die Strecke bereits kenne versuche ich nach vorne zu kommen um die Spitze zu übernehmen, Walter wird den "Besenschirm" fliegen. Alex und Ria fahren unsere beiden Geländegängigen Minivans um die Leute nach Ihren Landungen wieder einzusammeln. 

Direkt nach der ersten Kante stehen die ersten wieder am Boden... Wer hier um eine kleine Ecke fliegt die nicht mehr direkt vom Wind angeströmt wird sollte nicht mehr umdrehen sondern den nächsten Prallhang bzw. Kante anfliegen, auch wenns mal etwas runter geht ;-) 
Einige der Gelandeten laufen zurück, einige Meter um die "gemeine" Ecke rum, händeln den Hügel hoch, starten wieder und fliegen weiter. Je nachdem wo man hier runter kommt, mit entsprechendem Können gar kein Thema :-) 

Nach dieser ersten kleinen Herausforderung parke ich mich in der Luft über einem Prallhang ein und schaue zu wie die nächsten beiden diese Stelle ebenfalls meistern. Danach fliege ich weiter und fungiere gelegentlich funktechnisch als Relaistation. Ich hole langsam auf, was mit meinem geringen Gewicht und Flächenbelastung gar nicht so einfach ist. Aber wie vermutet sammelt sich alles am Eingang zum Cementario. Manche sind sogar schon abgesoffen oder haben einfach keine Lust mehr. Wir sind schon eine Weile unterwegs. Hier versuchen die verblieben genug Höhe aufzubauen um drüber zu kommen. Einfach halbherzig versuchen kommt für mich nicht in Frage. Wenn man da hinten zu tief ins Lee rein fliegt darf man ganz schön weit laufen... Durch die Mittagshitze... Umgeben von den Überresten der Übungsmunition :-) 

Der Tipp vom Dispatcher am Flughafen war... Bei Landung im Cementario bitte den Fahrspuren folgen und raus laufen. Rein fahren und abgeholt werden is nicht. 

Nach ca. 20-30 Minuten sind wir nur noch zu zweit. Da sehe ich endlich ein paar Geier in einem Bart aufdrehen und gebe das gleich an meinen Mitstreiter weiter. Er dreht auf und wagt es... Er schafft den weiten Weg über bzw. durch das Lee zum weit entfernten Prallhang. Ich mache es ihm nach. Den Bart bis 900 Meter ausgedreht (zu diesem Zeitpunkt die Basis) fliege ich los und Schaffe die Passage problemlos. Es geht direkt zur nächsten Schlüsselstelle dem Flughafen. 

Ich erwische gleich eine Ablösung die mich auf eine ausreichende Höhe bringt. Im Vergleich zum Cementario ein Klacks... Ein Glück hat es hier nicht noch einmal so lange gedauert, mir wäre bestimmt die Geduld ausgegangen :-) 

Inzwischen sind bis auf uns beiden alle anderen gelandet und fahren hinterher bzw. voraus.

Den Rest der Strecke fliegen wir zusammen, eine ganze Weile Schirm an Schirm bis Palo Buque in Sichtweite kommt. Hier landen wir da der Wind zu stark und zu südlich steht um gefahrlos nach Iquique fliegen zu können.

Müde, aufgedreht und glücklich geht's zurück... Ich brauch dringend ein Landebier ;-) 

http://www.dhv-xc.de/xc/modules/leonardo/index.php?name=leonardo&op=show_flight&flightID=579775

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